Chakra
Chakras (tib: khor-lo; skt: chakra) sind in der Esoterik ein aktuelles und wegen der Unkenntnis der damit verbundenen Kräfte diskutiertes Thema.
Einige Auslegungen sprechen zusätzlich vom Energiekörper mit seinen 14 Hauptnadis Sushumna, Ida, Pingala, Gandhari, Hastajihva, Yashasvini, Pusha, Alambusha, Kuhu, Shankini, Payasvini, Sarasvati, Varuni and Yashodhara und den damit verbundenen Chakras. Andere ordnen den Chakras bestimmte Bewusstseinsebenen und Elemente oder auch bestimmte Schöpfungsebenen zu.
Im unentwickelten Menschen sind die Chakras mit der Pranamaya Kosha verbunden, allerdings ändern sich die Inhalte mit der individuellen Entwicklung. Die Chakras beinflussen aber auch andere höhere Körper. Die Kundalini passiert diese Chakras und drei Knoten auf ihrem Weg über das Sahasrara hinaus zur kosmischen Shesha-Schlange.
Symbolik
In der esoterischen Symbolik wird ein Chakra oftmals als 'Stadt' symbolisiert. Ein Beispiel ist die tantrische Göttin Lalita, die auch als Tripura Sundari ('Schöne der drei Städte') bezeichnet wird. Dabei bedeuten diese drei Städte u.a. die drei unteren Chakras.
Das Saundarya Lahari verweist auf die Bedeutung der Chakras.
Manipura bedeutet 'Stadt der Juwelen'.
Im Mahabharata wird Brahmas Stadt Hiranyapura [1] erwähnt, die auch Brahmapura oder Satya bagecha (bagecha : Garten) genannt wird. Die Chāndogya Upaniṣad sagt in 8.1 : In Brahmapura ist ein Ort, eine kleine Lotusblume, in der ein kleiner Raum (antarakasa) ist.
- Das Sudarshana Chakra ist Vishnus Diskus-Waffe.
Yoga
Im indischen Tantra[2] wie im Shat Chakra Nirupana(Sans. ṣaṭcakranirūpaṇa) werden zumindest sieben Hauptchakras erwähnt sowie eine Reihe von Nebenchakras.
Jedem großen Chakra wird eine innewohnende Gottheit, eine Schöpfungsebene sowie ein tantrisches Bija-Mantra zugeordnet wie : Paramashiva das Sahasrara; Ajna Shambhu ; Visuddha Kaumari - Sadashiva; Anahata Vaishnavi - Ishvara ; Manipura Varahi - Vishnu; Svadhisthana Indrani - Rudra; Muladhara Chamunda - Brahma[3]. Die Zuordnungen variieren in manchen Schulen.
Eine andere frühe Quelle ist das Kubjika Mata Tantra.
Im Ayurveda und in der Sushruta - Samhita werden 107 sogenannte Marma-Punkte[4] erwähnt, die den Akupressurpunkten[5] der chinesischen Medizin ähneln. Dazu wurde dort die Theorie eines Marma - Nadisystems[6] entwickelt. Zu einigen Marmapunkten esistieren Zuordnungen bestimmter Mantras.
Die Yogatattva-Upanishade (slokas 83–101) stellt die 5 unteren Chakras in Beziehung zu den fünf Elementen[7].
In der Hathapradipika (3. Kap. Vers 73) wird selbst das Madhya Chakra bzw. Vishuddha Chakra mit den 16 Adharas ("Stützen") und Blütenblättern sowie deren Keimsilben(Bija) genauer beschrieben.
In der Shivasamhita werden 7 Chakren und ihre Bijas beschrieben. Chakras werden auch in der Yoga-Kundalini Upanishad, in der Yoga Sikha - Upanishad, in der Dhyana-Bindu Upanishad sowie in der Jabala Darsana Upanishad beschrieben [8].
Im Shiva Purana ist in Kapitel 17 zu lesen : Doch wer nur ein einziges Mantra mit voller Konzentration aufsagt, kommt schon zum Rad der Zeit, Kalachakra, dem ersten der Bereiche von Shiva. Das Kalachakra besteht aus fünf Rädern, eines über dem anderen. Einsicht und Verwirrung (drsti, moha), bilden das Brahmachakra; Freude und Täuschung (bhoga, moha) das Vishnuchakra; Zorn und Illusion (kopa, moha) das Rudrachakra, Umdrehung (brahmana) ist das Ishvarachakra, und Wissen und Wahn (jnana, moha) sind das Shivachakra. So werden den Schülern die fünf Chakras erklärt.
Es zählt über dem Ajna-Chakra noch drei weitere auf : Shakti, Shanti und Shantyatzta.
Nach dem Vairatapurana befindet sich das Amritachakra im oberen Teil der Stirn, wo der Nektar konstant herunterläuft. Dieser Ort wird als der Aufenthaltsort von Gayatri genannt Kamadhenu beschrieben(in der Schrift die so genannte wunderbare wunscherfüllende Kuh) mit den vier Vymyami: Ambika, Lambika, Ghantika und Talika.
Das Kubjika Mata Tantra nennt weitere symbolische Chakras, die von bestimmten Yoginis besetzt sind.
Goraksanath nennt noch weitere im Körper verteilte Chakras[9]
Nach Satguru Sivaya Subramuniyaswami gibt es sieben weitere unterweltliche Chakras unter dem Muladhara. [10].
Der kashmirische Shivaismus nennt weitere vordere Chakras [11] wie nabhi- Chakra(Nabel), hrit(Herz), kantha kupa(Kehle) und Bhrumadya(zwischen den Augenbrauen). Das fixieren der Aufmerksamkeit zwischen den Augenbaruen wird auch Bhrumadhya-Drishti genannt.
Der Daoismus kennt in diesem Zusammenhang die Nadis und drei Dan Tian-Zentren.
Buddhismus
Im tantrischen Buddhismus werden im Rahmen der tsa-rlung - Lehren hauptsächlich fünf Chakras erwähnt. Sie dienen manchmal als Meditationsobjekte und werden über Einweihungen detailliert. Hier werden hauptsächlich das Kronenchakra, das Halschakra, das Herzchakra, das Nabelchakra und das geheime Chakra erwähnt. Ein Beispiel ist das Chakrasamvara-Körper-Mandala. Der tantrische Buddhismus entwickelt also den Geist, das Sahasrara und das Herz, und somit das Trikaya bzw. den Vajra-Körper(Dorje-lus) mit seinen Kanälen.
Das Dharmachakra, das Rad des Gesetzes ist im Buddhismus das Symbol der von Buddha verkündeten Lehre.[12]
Das Bhavachakra symbolisiert die zyklische Existenz im Samsara[13]
Das Kalachakra oder Rad der Zeit bezieht sich auf eine tantrische Praxis.
Kabbala
In der Kabbala werden den Chakren ähnliche 10 Sephiroth - Energiepunkte erwähnt mit Zentrum in der Herzgegend.
Literatur
- Kundalaini Maha Shakti
- Sat Chakra Nirupana
- Himalayanacademy : The Chakras
- The Chakras - a monograph by C. W. Leadbeater
- Chakra Workbook: Rebalance Your Body's Vital Energies, Pauline Wills, Tuttle Publishing, 2002, ISBN-10: 1582900647 ISBN-13: 978-1582900643
- Der Energiekörper des Menschen: Handbuch der feinstofflichen Anatomie, Cyndi Dale, Lotos, 2012, ISBN-10: 3778782320 ISBN-13: 978-3778782323
- Layayoga: The Definitive Guide to the Chakras and Kundalini, Shyam Sundar Goswami, Inner Traditions Bear and Company, 1999, ISBN-10: 0892817666 ISBN-13: 978-0892817665
- Corps subtil et corps causal. Les six cakra et le kundalini yoga, MichaèL Tara, 1979, ISBN 10: 2702900798 ISBN 13: 9782702900796
- Chakra- and Kundalini-Workbook
- Leadbeater : Die Chakras
- Exploring Chakras: Awaken Your Untapped Energy, Susan G. Shumsky, New Page, 2003, ISBN-10: 1564146561 ISBN-13: 978-1564146564
- Chakras: Energy Centers of Transformation, Harish Johari, Destiny Books, 2000, ISBN-10: 0892817607 ISBN-13: 978-0892817603
- The human aura
- Archive-Suche : Chakra
Referenzen
- ↑ http://www.sacred-texts.com/hin/m03/m03172.htm
- ↑ http://www.tantra-tradition.de/17.html
- ↑ http://www.yogaofsrichinmoy.com/yoga-2/yoga/kundalini/pranachakras/ Pranachakras
- ↑ https://www.ayurveda-massage-wellness.de/Marma-Punkte-1 Marma Punkte
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Akupressur Akupressur
- ↑ http://www.yoga-vidya.de/ayurveda/ayurveda-massage/das-marma-nadi-system.html
- ↑ http://www.simonheather.co.uk/pages/articles/how_to_sound_bija_mantras.pdf
- ↑ http://www.simonheather.co.uk/pages/articles/origins_of_the_chakras.pdf
- ↑ http://hinduonline.co/Scriptures/Tantra/ChakrasAccordingToGoraksanath.html Chakras nach Goraksanath
- ↑ https://www.himalayanacademy.com/media/books/merging-with-siva/merging-with-siva.pdf Merging with Siva, Hinduism's Contemporary Metaphysics, S. 231
- ↑ Kashmir Shaivism: The Secret Supreme von John Hughes ; S 122 - 125
- ↑ http://www.accesstoinsight.org/tipitaka/sn/sn56/sn56.011.harv.html
- ↑ https://en.wikipedia.org/wiki/Bhavacakra#Explanation_of_the_diagram Erklärung des Diagramms
Siehe auch
Weblinks
- Yogavidya über Chakras
- Yogavidya zum Madhya Chakra
- Das Sahasrara
- Bhuta Shuddhi - Reinigung der Elemente
- The Yogavishaya of Minanath
- Chakras According To Goraksanath
- Sri Aurobindo über Chakras
- Chakras and the 64 Yoginis
- Shivashakti : Chakras and the 64 Yoginis
- Cakras or Padmas
- Kundalini and Chakras
- Chakrasilben nach der Devi Gita
- Jabala darsana Upanishad
- Visuddha Chakra
- Visuddhi Chakra
- Tantra-Kundalini : Chakras
- ‘Nadis’ and ‘Chakras’
- he Subtle Body with six chakras - paint on textile, Nepal (Kathmandu)]