Agamas: Unterschied zwischen den Versionen

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''Agama''(Sanskrit आगम, āgama : ~ das was herunterkam) bedeutet u.a. "ohne Zugang". Die Agamika-Kulte waren die Rivalen der [[Veda|Vaidika]]-Kulte. Es herrscht eine gewisse Uneinigkeit darüber, ob nicht zumindest ein Teil der Shiva-Agamas schon aus vorvedischer Zeit stammen, da der primordiale Shiva des Shiva-Siddhanta noch über dem [[Sadashiva]] steht, während der Rudra des [[Shaiva_Siddhanta|Shiva-Siddhanta]] im Bereich des Shiva der [[Trimurti]] anzusiedeln ist. <br>
''Agama''(Sanskrit आगम, āgama : ~ das was herunterkam) bedeutet u.a. "ohne Zugang". Die Agamika-Kulte waren die Rivalen der [[Veda|Vaidika]]-Kulte. Es herrscht eine gewisse Uneinigkeit darüber, ob nicht zumindest ein Teil der Shiva-Agamas schon aus vorvedischer Zeit stammen, da der primordiale Shiva des Shiva-Siddhanta noch über dem [[Sadashiva]] steht, während der Rudra des [[Shaiva_Siddhanta|Shiva-Siddhanta]] im Bereich des Shiva der [[Trimurti]] anzusiedeln ist.  
Die shivaistische Agama-Tradition steht oft in enger Verbindung mit den Tamilen.<br>
 
Es gibt eine Sammlung von Büchern namens „Ashta Prakaranams“ (அஷ்டப்பிரகரணம்), verfasst von Boja Dhevar, Sathyajyothi, Sreekandar und Parama Kandar. Sie enthält die Gnana Kanda der Agamas, die im 8. und 9. Jahrhundert geschrieben wurden. Andere Bücher, die über das Gnana Kanda geschrieben wurden, sind Sidhantha Saravali (சித்தாந்த சாராவளி) auf Sanskrit, Thugalaru Bodham und Ozhivil Odukkam (துகளறுபோதம், ஒழிவில் ஒடுக்கம்) auf Tamilisch.
Die shivaistische Agama-Tradition steht oft in enger Verbindung mit den Tamilen. Es gibt dort eine Sammlung von Büchern namens „Ashta Prakaranams“ (அஷ்டப்பிரகரணம்), verfasst von Boja Dhevar, Sathyajyothi, Sreekandar und Parama Kandar. Sie enthält die Gnana Kanda der Agamas, die im 8. und 9. Jahrhundert geschrieben wurden. Andere Bücher, die über das Gnana Kanda geschrieben wurden, sind Sidhantha Saravali (சித்தாந்த சாராவளி) auf Sanskrit, Thugalaru Bodham und Ozhivil Odukkam (துகளறுபோதம், ஒழிவில் ஒடுக்கம்) auf Tamilisch.


== Hinduismus ==
== Hinduismus ==

Aktuelle Version vom 13. Dezember 2025, 17:14 Uhr

Agama(Sanskrit आगम, āgama : ~ das was herunterkam) bedeutet u.a. "ohne Zugang". Die Agamika-Kulte waren die Rivalen der Vaidika-Kulte. Es herrscht eine gewisse Uneinigkeit darüber, ob nicht zumindest ein Teil der Shiva-Agamas schon aus vorvedischer Zeit stammen, da der primordiale Shiva des Shiva-Siddhanta noch über dem Sadashiva steht, während der Rudra des Shiva-Siddhanta im Bereich des Shiva der Trimurti anzusiedeln ist.

Die shivaistische Agama-Tradition steht oft in enger Verbindung mit den Tamilen. Es gibt dort eine Sammlung von Büchern namens „Ashta Prakaranams“ (அஷ்டப்பிரகரணம்), verfasst von Boja Dhevar, Sathyajyothi, Sreekandar und Parama Kandar. Sie enthält die Gnana Kanda der Agamas, die im 8. und 9. Jahrhundert geschrieben wurden. Andere Bücher, die über das Gnana Kanda geschrieben wurden, sind Sidhantha Saravali (சித்தாந்த சாராவளி) auf Sanskrit, Thugalaru Bodham und Ozhivil Odukkam (துகளறுபோதம், ஒழிவில் ஒடுக்கம்) auf Tamilisch.

Hinduismus

Im Hinduismus sind Agamas sind sog. Offenbarungstexte, die nach der jeweiligen offenbarenden Gottheit benannt werden.

  • Die Dialoge, in denen Shiva spricht und Parvati (Shakti) zuhört, werden als Agama bezeichnet.
  • Die Texte, in denen Parvati spricht und Shiva zuhört, werden als Nigama bezeichnet.

Die Agama -Traditionen umschließen den Yoga und weitere Konzepte der Selbstverwirklichung inklusive des Kundalini-Yoga sowie die Philosophien von Dvaita bis zum monistischen Advaita.

Diw Sankara Samhita des Skanda Purana sieht die Veden als aus der Mitte des Mundes Shivas, die Aksharas den Zähnen und die Agamas der Zunge Shivas entstammend.

Unterteilungen

Ein Agama enthält die vier Abschnitte(padas) Caryā, Kriyā(Ritual), Yoga und Jñāna(Philosophie).
Die Āgamas enthalten daher praktische Regeln zur Konstruktion von Tempeln(Kriya pada) und zur Gestaltung und Anweisungen zur Anbetung der Götter(Arkas) sowie die Sühnezeremonien(Charya pada).
Die Agama - Texte behandeln daher auch Kosmologie, Epistemologie, philosophische Betrachtungen(Jnana pada), Meditationsvorschriften und die vier Arten des Yoga(Yoga pada).

Es sind 28 Saiva Agamas und mehr als 207 Upagamas bekannt. Dazu bildeten sich fünf Klassen der Verehrung heraus, die sogenannten Pancha Upasakas.

Fünf Kriterien

Die Agamas werden dabei nach fünf Kriterien(Pancha Upasakas) in Vaiṣṇava Āgamas, Surya Agamas, Ganapatya Agamas, Śaiva Āgamas und Śākta Āgamas unterteilt

  1. Energie : Shakti - Sakta Agamas
  2. Sichtbare Quelle(Sonne) : Surya - Soura Agamas - basieren auf Shaiva, Vaishnava, Shakta, Ganapatya, Kaumara und Soura.
  3. Kontrolleur - Ganapati : Ganapataya - Agamas
  4. Zerstörer - Shiva : Saiva Agamas
  5. Höchste Quelle - Vishnu : Vaiṣṇava Agamas des Pancharatra und der Vaikhanasas

Als Mula - Agamas werden das Suprabhedagama, das Analagama, das Vijayagama und das Sarvoktagama angesehen.

Shivaistische Agamas

Von den 253 shivaistischen Agamas (Shaivagamas) wurden bisher nur etwa 15 veröffentlicht[1], während der Rest in Tempeln aufzufinden ist. Es existieren grob die 64 Kashmir-Saiva - Agamas und die 28 Saiva - Siddhanta - Agamas, die mit den 5 Gesichtern Sadashivas in Verbindung gebracht werden[2].

Die ersten vier Gesichter lehrten 5, während das letzte (Ishana) 8 lehrte :

  1. Sadyojata - Gesicht : Es offenbarte Kamika, Yogaja, Cintya, Karana und Ajita an den Kausika Rishi.
  2. Vamadeva - Gesicht : Es offenbarte Dipta, Sukshuma, Sahasra, Amsumat und Suprabheda an den Kasyapa Rishi.
  3. Aghora - Gesicht : Es offenbarte Vijaya, Nisvasa, Svayambhuva, Agneya (oder Anala) und Vira an den Weisen Bharadvaja.
  4. Tatpurusha - Gesicht : Es offenbarte Raurava, Makuta, Vimala, Chandrajnana und Mukhabimba (oder Bimba) an den Weisen Gautama.
  5. Isana - Gesicht : Es offenbarte Prodgita, Lalita, Siddha, Santana, Sarvokta, Parameswara, Kirana und Vatula an den Weisen Agastya.

Zu diesen 28 Agamas existieren 204 erläuternde Upāgamas. Sie sind in den vier shivaistischen Ursprungsschulen Kapala, Kalamukha, Pashupata and Shaiva zu finden.

  1. 10 Sivabheda Agamas : 1. Kamika(Pranava), 2. Yogaja, 3. Chintya, 4. Karana, 5. Ajita, 6. Dipta, 7. Sukshuma, 8. Sahasraka, 9. Amshumat and 10. Suprabheda[3]
  2. die 18 Rudrabheda Agamas : 11. Vijaya, 12. Nihshvasa, 13. Svayambhuva, 14. Anala, 15. Vira (Bhadra), 16. Raurava, 17. Makuta, 18. Vimala, 19. Chandrajnana (oder Chandrahasa), 20. Mukhabimba (oder Bimba), 21. Prodgita (oder Udgita), 22. Lalita, 23. Siddha, 24. Santana, 25. Sarvokta (Narasimha), 26. Parameshvara, 27. Kirana und 28. Vatula (oder Parahita).

Sakta Agamas

In diesen 77 tantrischen Texten wird Sri Devi und ihre Formierungen im Sri Vidya verehrt. Die Śāktatantras werden unterteilt in

  • Dakshina Marga (rechte Hand) und
  • Vāma Marga (linke Hand)
  • Garuda- Klasse

Das Devīpurāṇa( Verse 88.1-3) und das Pratiṣṭhālakṣaṇasamuccaya des Vairocana teilen die Śāktatantras weiter in die vier Gruppen Gāruḍa, Vāma, Dakṣiṇa und Bhūta auf.
Hierhin gehören das Mahanirvana-Tantra, das Kulanarva Tantra, Kulasara-Tantra, Prapanchasara-Tantra, Tantraraja, Rudra-Yamala, Brahma-Yamala, Vishnu-Yamala und das Todala Tantra.

Jainas

Im Jainismus gelten die kanonischen Texte auf Basis von Mahaviras Lehren als Agamas. Traditionell werden diese Sutren mündlich von Lehrer (acaryas oder Gurus) an die Jünger übertragen.

Sie setzen sich aus 45 Texten zusammen :

  • 12 Angās (Ācāranga sūtra, Sūtrakrtanga, Sthānānga, Samavāyānga, Vyākhyāprajñapti oder Bhagavati sūtra, Jnātrdhārmakathāh, Upāsakadaśāh, Antakrddaaśāh, Anuttaraupapātikadaśāh, Praśnavyākaranani, Vipākaśruta, Drstivāda)
  • 12 Upanga āgamas (Erläuterungen der Angās)- (Aupapātika, Rājapraśnīyam, Jīvājīvābhigama, Prajñāpana, Sūryaprajñapti, Jambūdvīpaprajñapt, Candraprajñapti, Nirayārvalī, Kalpāvatamsikāh, Puspikāh, Puspacūlikāh, Vrasnidaśāh)
  • 6 Chedasūtras (Regeln der Mönche und Nonnen)- (Ācāradaśāh, Brhatkalpa, Vyavahāra, Niśītha, Mahāniśītha, Jītakalpa)
  • 4 Mūlasūtras (Schriften zu den frühen Stufen des Mönchseins)- (Daśavaikālika, Uttarādhyayana, Āvaśyaka, Pindaniryukyti
  • 10 Prakīrnaka sūtras -(Catuhśarana, Āturapratyākhyanā, Bhaktaparijñā, Samstāraka, Tandulavaicarika, Candravedhyāka, Devendrastava, Ganividyā, Mahāpratyākhyanā, Vīrastava)
  • 2 Cūlikasūtras (Schriften die die Bedeutung der Angas weiter verbessern oder erläutern)- (Nandī-sūtra, Anuyogadvāra-sūtra)

Buddhismus

Im Buddhismus ist ein āgama (Sanskrit und Pali for "heiliges Werk"[4] oder "Schrift"[2]) eine Sammlung von frühen buddhistischen Schriften. Die verschiedenen Schulen hatten verschiedenen Rezensionen der einzelnen Agama. Die 5 āgamas bilden zusammen das Sūtra Piṭaka der frühen buddhistischen Schulen.
Im in der Sprache Pali verfassten Sutta Pitaka des Pali-Kanon der Theravada - Schule wird der Begriff Nikāya anstatt āgama verwendet.

Chinesische Übersetzungen

Die entsprechenden 5 chinesischen āgamas sind hier

Referenzen

Literatur

Weblinks